Als erstes möchte ich euren Blick auf das wunderschöne Cover von Vom Ende der Nacht lenken. Ist es nicht toll? Nachdem mich die Inhaltsangabe auch sehr angesprochen hat, wollte ich unbedingt wissen, ob sich hinter dem tollen Äußeren auch eine tolle Geschichte versteckt. Die Antwort findet ihr in meiner Rezension …
Vom Ende der Nacht – worum geht es?
Will und Rosie. Sie könnten gegensätzlicher nicht sein, und doch verlieben sie sich ineinander: verstohlene Blicke, Sonnenuntergänge am Lagerfeuer, Gespräche bis spät in die Nacht. Sie sind kurz davor, etwas Wunderbares zu beginnen. Bis eines Tages ihre Welt zerbricht. Auch wenn die Jahre vergehen, finden sie immer wieder zueinander und können das, was hätte sein können, nicht ganz loslassen.
Klappentext
Zarte Annäherung
Vom Ende der Nacht beginnt toll. Ganz zauberhaft erzählt die Autorin Claire Daverley von der vorsichtigen Annäherung zwischen Will und Rosie. Die zarte Stimmung zwischen beiden Protagonisten ist deutlich spürbar, das nächtliche Cornflakes-Essen sehr süß beschrieben und eine meiner Lieblingsszenen. Bis hierhin war ich von diesem Debütroman begeistert.
Er fragt sich, ob er sie sehen, ob sie ihm »Hallo« sagen wird. Er fragt sich, warum er sich das fragt.
Seite 30
Höhen und Tiefen
Allerdings zerstört wenig später ein großes Unglück die zarte Liebe zwischen Rosie und Will. Danach ist nichts mehr, wie es vorher war. Obwohl sie sich lieben, gehen sie getrennte Wege. Rosie heiratet einen anderen Mann, Will lebt mit einer Frau zusammen.
Und mit allem, was er hat, jeder verbliebenen intakten Faser, jedem Atemzug und Gefühl, dreht er sich um und geht weg von ihr, von ihnen beiden, von allem, und er weiß tief in seinem Inneren, dass dies endlich das letzte Mal ist.
Seite 415
Eine dramatische Wendung folgt auf die nächste und mit jeder Wendung ging leider ein wenig mehr von meiner Begeisterung für diese Liebesgeschichte verloren. Es hat sich mir einfach nicht erschlossen, warum die beiden Protagonisten tun, was sie tun. Die klügste Bemerkung macht Wills zu diesem Zeitpunkt aktuelle Freundin:
Dann würde ich sagen, du liebst die Vorstellung von ihr. Du projizierst all deine Sehnsucht auf etwas, was du noch nie hattest, etwas, das nicht echt ist.
Seite 260
So empfand ich es auch. Am Anfang habe ich Rosie und Will die Verliebtheit abgenommen, aber irgendwann habe ich mich gefragt „warum?“ Das ewige Hin und Her hielt sich langatmig bis zum Ende, das sich mir ebenfalls nicht erschlossen hat.
Ja, ich bin etwas enttäuscht, weil ich die ersten 100 Seiten wirklich von diesem Buch verzaubert war. Allerdings, und das hat mich auch bis zum Ende durchhalten lassen, war der Schreibstil wirklich schön.
Fazit
Anfangs eine zauberhafte und zarte Geschichte über die erste große Liebe, verliert sich Vom Ende der Nacht leider in zu vielen Wendungen. Sehr gefallen hat mir jedoch Claire Daverleys Schreibstil.
Herzlichen Dank an Tina Lurz und die Hanser Literaturverlage für das Rezensionsexemplar – auch für das süße Bloggerpaket.
Vom Ende der Nacht (OT: Talking at Night) von Claire Daverley.
Am 24.07.2023 bei hanserblau (Hanser Literaturverlage) erschienen.
Übersetzt aus dem Englischen von Margarita Ruppel.
ISBN: 978-3-446-27739-7 / 448 Seiten
Bewertung: 3/5
3 Kommentare
Ach, schade! Der Anfang klingt genau nach meinem Geschmack. Ich liebe so sanfte und behutsame Annäherungen.
Das war wirklich schade. Der Anfang hat mich wirklich sehr verzaubert.
[…] Vielen Dank an hanserblau für dieses Rezensionsexemplar. Weitere Rezensionen zum Buch: Buchsichten | Wörter auf Papier […]