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„Das Lächeln der Frauen“ von Nicolas Barreau

von Marie
Veröffentlicht: Letztes Update 254 Aufrufe
Beitragsbild "Das Lächeln der Frauen"

Manchmal möchte ich einfach eine nette Liebesgeschichte hören/lesen. Leider strotzen die meisten vor Klischees und ich habe selten großen Spaß daran. Wer Tipps für wirklich tolle Liebesgeschichten hat, darf gerne schreiben. :)

Da ich vor kurzem wieder Lust auf eine Liebesgeschichte hatte, habe ich in der Onleihe meiner Bibliothek durch die gerade verfügbaren Hörbücher gestöbert und bin auf Das Lächeln der Frauen von Nicolas Barreau gestoßen. Die Inhaltsangabe klang einladend und ich habe reingehört.

Achtung Spoiler

Diese Rezension enthält kleinere Spoiler. Zwar wird die Geschichte um den Autor recht früh aufgeklärt, in den Inhaltsangaben steht aber nichts dazu. Wer sich komplett überraschen lassen will, sollte die Rezension besser meiden.

Eine verblüffende Entdeckung

Durch einen Zufall gerät der jungen Köchin Aurélie ein Roman mit dem Titel Das Lächeln der Frauen in die Hände. Sie liest es und ist verblüfft – denn in dem Roman spielen nicht nur ihr kleines Pariser Restaurant, sondern auch sie selbst eine Rolle. Aurélie muss herausfinden, warum der Autor, ein englischer Schriftsteller namens Robert Miller, über sie geschrieben hat. Über seinen französischen Verlag möchte die junge Frau dem Autor einen Brief übermitteln. Doch der Lektor André wimmelt sie zunächst ab – und das aus gutem Grund.

Letztes Jahr im November hat ein Buch mein Leben gerettet.

Der erste Satz aus „Das Lächeln der Frauen“

Paris – die Stadt der Irrungen und Wirrungen

Schon sehr bald erfährt man, dass André Robert Miller ist und sich gemeinsam mit einem englischen Verlagsfreund die Scharade ausgedacht hat. Kompliziert wird es, als André sich in Aurélie verliebt. Denn natürlich möchte Aurélie ihr Vorhaben, Robert Miller kennenzulernen, nicht aufgeben. Es entstehen jede Menge Verwicklungen, die sehr unterhaltsam geschildert werden. André schickt Aurélie zu Verabredungen mit Robert, die dieser natürlich nicht einhält/einhalten kann und erscheint dann selbst vor Ort, um die Frau zu trösten. Sehr clever. Aber wie es in solchen Liebesgeschichten so ist, kommt natürlich irgendwann alles raus und das Geschrei ist groß.

Französisches Flair

Nicolas Barreau schafft sehr viel französisches Flair. Tatsächlich hatte ich das Gefühl, in einer romantischen Komödie zu sein und mit dem Protagonisten durch die Straßen von Paris zu schlendern. Ein wenig hatte ich dabei auch Midnight in Paris von Woody Allen vor Augen. Falls ihr diesen zauberhaften Film nicht kennt, unbedingt anschauen. :) Aber zurück zu Das Lächeln der Frauen: Dank der bildhaften Schilderungen des Autors habe ich jedes Detail vor mir gesehen. Aurélies kleines Restaurant, das Verlagshaus, in dem André arbeitet, die tollen Charaktere… Bei meiner Recherche zu dieser Rezension habe ich übrigens entdeckt, dass Das Lächeln der Frauen in der Tat verfilmt wurde. Mal sehen, ob ich mir den Film auch zu Gemüte führe.

Die Sprecher? Ich bin zwiegespalten

Eingelesen wurde das Buch von der Schauspielerin Stefanie Stappenbeck und Andreas Fröhlich (u.a. die deutsche Stimme von John Cusack und Edward Norton). Wenn das Buch Aurélies Sicht der Dinge schildert, spricht Stefanie Stappenbeck, Andreas Fröhlich ist als André zu hören. Die Idee ist toll, aber leider hat mir die weibliche Stimme nicht so gut gefallen. Aurélie klingt fast durchgehend zickig, was mir sehr auf die Nerven ging und mir ein wenig den Spaß am Hörbuch verdorben hat. Wahrscheinlich hätte mir Das Lächeln der Frauen mehr zugesagt, hätte ich es selbst gelesen.

Alles Fake?

Auf der Suche nach dem Originaltitel von Das Lächeln der Frauen geriet ich ins Stocken. Wieso finde ich keinen? Es ist doch auch eine Übersetzerin genannt? Des Rätsels Lösung ist (vielleicht), dass es den französischen Autor Nicolas Barreau gar nicht gibt – wie Elmar Krekeler, Feuilletonredakteur der WELT, herausgefunden haben will. In Wahrheit soll der Autor die Verlegerin und freie Autorin Daniela Thiele sein.

Wenn das stimmt, ist Das Lächeln der Frauen natürlich auf eine ganz besondere Art perfide und sehr Meta. Eine Verlegerin schreibt unter einem Pseudonym ein Buch über einen Verleger, der ein Buch unter einem Pseudonym schreibt… Ich weiß nicht, ob ich es raffiniert finde oder mich veralbert fühle.

Fazit

Viele sympathische Charaktere in einer humorvollen Liebesgeschichte mit französischem Flair. Leider wurde mir das Vergnügen durch die oft zickig klingende weibliche Stimme etwas vermiest.


Auf der Verlagsseite findet ihr eine Hörprobe.

Reihe
Band 1: Das Lächeln der Frauen.
Band 2: Die Zeit der Kirschen. [Rezension]

[penci_review]

1 Kommentare

Die Zeit der Kirschen - Wörter auf Papier 6. August 2021 - 16:31

[…] Das Lächeln der Frauen – einem Buch, das mich wegen seines französischen Flairs und der witzigen Geschichte ganz gut unterhalten hat. […]

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