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„Main Street“ von Sinclair Lewis

von Marie
Veröffentlicht: Letztes Update 92 Aufrufe
Rezension zu Main Street von Sinclair Lewis

Main Street von Sinclair Lewis.
Am 23.04.2018 im Manesse Verlag erschienen.
Übersetzt von Christa E. Seibicke
ISBN: 978-3-7175-2454-0 / 1008 Seiten

Auf Main Street von Sinclair Lewis wurde ich durch einen Artikel in einer Literaturzeitschrift aufmerksam. In diesem stand, wie aktuell Sinclair Lewis‘ Bücher auch heute noch sind. Veröffentlicht wurde es erstmals 1920 (in Deutschland 1922). Der Artikel machte Lust auf die Bücher von Sinclair Lewis und so gelangte der Roman in mein Bücherregal.

Ich habe mich für die Manesse-Ausgabe entschieden, da mir die Aufmachung so gut gefiel. Besonders das Format (9,0 x 15,0 cm) hat mich angesprochen.

Main Street – worum geht’s?

Carol, eine junge Frau aus Chicago, heiratet einen älteren Arzt aus der Provinz und zieht mit ihm in eine Kleinstadt in Minnesota. Alles dort missfällt ihr: Die provinziellen Menschen, die hässliche Stadt, die fehlende Kultur… Carol möchte Änderungen in die Stadt bringen, aber die Stadt weigert sich.

Kurzmeinung

Ich bin immer wieder überrascht, wie gut sich einige „alte“ Bücher lesen lassen und Main Street gehört auf jeden Fall dazu. Obwohl es 100 Jahre auf dem Buckel hat, erscheint es nicht alt. Im Gegenteil, diese soziale Satire wirft Fragen auf, die auch heute noch aktuell sind. Die Menschen in der Kleinstadt wettern gegen alles Fremde, z. B. gegen einen jungen schwedischen Mann, der sich anders als die anderen anzieht und so gerne Künstler wäre (ein Vorhaben, das Carol glühend unterstützt).

Die Menschen in der Kleinstadt leben nach dem Motto:

Eine gute, altmodische Predigt ist viel besser für die Leute wie ein Haufen Geographie und Bücher und Zeugs, das kein Mensch braucht.

Main Street, Seite 296

Dennoch ist Main Street kein Angriff auf das Leben außerhalb einer Großstadt. Sinclair Lewis spöttelt zwar über die Provinz, allerdings stellt er auch Carol nicht als Heldin dar. Vielmehr muss sie sich auf ihre Litanei, in der Kleinstadt gäbe es nur nichtssagende Leere und schlechte Manieren und gehässiger Tratsch anhören:

Natürlich gibt’s das hier. Aber in Boston doch genauso. Und an jedem anderen Ort. Die Fehler, die Sie Gopher Prairie ankreiden, liegen einfach in der menschlichen Natur.

Main Street, Seite 603

Und so ist es auch.

Main Street ist ein sehr gut geschriebenes Buch, das sich trotz seines Alters wunderbar lesen lässt. Der Roman wartet mit detailverliebten Schilderungen auf, wodurch sich die Geschichte allerdings manchmal etwas zieht. Sehr gut gefallen hat mir zudem der Witz des Autors. Die von ihm verteilten Spitzen haben mich oft Schmunzeln lassen. Sicher nicht mein letztes Buch von Sinclair Lewis.

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