Ein universeller Roman über Genuss, Lebenskunst und die Geschichte einer weiblichen Befreiung
Verlagstext
Dieser Verlagstext hat mich neugierig auf Asako Yuzukis Roman Butter gemacht. Ich habe auf vielschichtige und überzeugende weibliche Charaktere sowie japanische Köstlichkeiten gehofft. Meine Erwartungen wurden jedoch nicht erfüllt.
Butter – worum geht’s?
Das Buch handelt von der Journalistin Rika, die in Tokio über die mutmaßliche Serienmörderin Manako Kajii recherchiert. Diese soll mehrere Männer mit ihren Kochkünsten verführt und anschließend umgebracht haben.
Gesellschaftskritik
Asako Yuzuki schreibt über die Rolle der Frau, im privaten aber auch beruflichen Umfeld, die Erwartungen der Gesellschaft, zu denen natürlich auch Schönheitsideale gehören. Hier gilt: Je dünner desto besser – wer zunimmt, hat sich nicht im Griff. Toll, dass die Autorin diese Themen aufgreift.
Wie der Titel vermuten lässt, wird viel (mit Butter) gekocht und gegessen. Neben dem spannenden Thema der weiblichen Befreiung (wie es auf dem Klappentext steht), haben mir die Passagen über das Kochen sehr gut gefallen. Ich wollte direkt zum Kochlöffel greifen – das Buch macht definitiv Appetit auf japanische Speisen.
Eine wahre Begebenheit? Butter orientiert sich augenscheinlich an dem Fall der Japanerin Kanae Kijima, die 2012 für die Morde an mehreren Männern verurteilt wurde.
BBC News
Leider konnte mich Butter trotz der vielen positiven Punkte nicht richtig erreichen. Die Personen blieben mir bis zum Ende recht fremd, was wohl auch an dem zurückgenommenen Erzählstil gelegen hat.
Das Lesen empfand ich als sehr zäh, es mangelte an Spannung und Tempo. Ich habe lange gebraucht, um das Buch zu beenden. Butter konnte mich leider bis zum Schluss nicht richtig packen. Wahrscheinlich hätte ich es abgebrochen, wenn es kein Rezensionsexemplar gewesen wäre.
Fazit
Spannende, genussvolle und wichtige Themen verpackt in eine leider sehr zäh geschriebene Geschichte. Butter konnte mich nicht begeistern.
Herzlichen Dank an Vorablesen und den Blumbar Verlag für das Rezensionsexemplar.
Butter von Asako Yuzuki.
Am 14.02.2022 im Blumenbar Verlag erschienen.
Übersetzt von Ursula Gräfe.
ISBN: 978-3-351-05098-6 / 442 Seiten
4 Kommentare
Das Cover ist ja toll!
Aber irgendwie ging es mir mit Romanen japanischer Autoren auch oft so. Es ist schwer zu beschreiben, aber die Charaktere bleiben einem häufig so fremd und distanziert… es fiel mir immer schwer mit ihnen warm zu werden und ich habe daher jetzt schon länger nichts mehr aus Japan gelesen.
Ach, interessant. Dann macht vielleicht gerade diese Distanz die japanischen Autoren aus? Ich habe noch nicht sehr viel aus Japan gelesen. Spontan fällt mir nur „Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden“ ein. Das habe ich aber auch als Hörbuch gehört und gefiel mir ganz gut.
Hallo Marie, oh nein, wie schade, dass dich das Buch eher enttäuscht hat! Besonders das Cover als auch die Beschreibung haben mich neugierig gemacht. Die Umsetzung scheint dann ja eher ernüchternd zu sein. Vielleicht wage ich mich dennoch an die Geschichte heran. Danke für deine ehrlichen Worte dazu!
Liebe Grüße,
Zeilentänzerin
Wirklich schade, es klang so gut. Ich denke, du kannst dich trauen. Es gibt so viele positive Stimmen zu dem Buch. Ich glaube, ich bin eine der Wenigen, der es nicht gefällt.
Liebe Grüße
Marie