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„Villa Royale“ von Emmanuelle Fournier-Lorentz

von Marie
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Rezension zu Villa Royale von Emmanuelle Fournier-Lorentz

Werbung: Herzlichen Dank an den Dörlemann Verlag für das Rezensionsexemplar.

Villa Royale von Emmanuelle Fournier-Lorentz
Am 01.03.2023 im Dörlemann Verlag erschienen.
Aus dem Französischen übersetzt von Sula Textor.
ISBN: 9783038201212 / 288 Seiten

Anfang Januar habe ich euch Belles Amours aus dem Dörlemann Verlag vorgestellt. Das humorvolle Buch um eine Dreiecksgeschichte spielt an verschiedenen Orten in Frankreich. Witzig, dass mich das nächste Buch aus dem Dörlemann Verlag ebenfalls wieder nach Frankreich führt. In Villa Royale von Emmanuelle Fournier-Lorentz begebe ich mich nicht nur nach Paris, sondern auch auf eine Art Roadtrip kreuz und quer durch das Land.

Flucht in der Nacht

Emmanuelle Fournier-Lorentz erzählt in ihrem Debütroman von einer Familie, deren Leben von einem auf den anderen Tag zerbricht, als der Vater sich das Leben nimmt. Verfolgt von einem Geldeintreiber lässt die Mutter ihre Kinder mitten in der Nacht ihre wenigen Habseligkeiten packen und flüchtet aus Paris.

Wir zogen immer in der kalten Jahreszeit um, wie die Wale. […] Falls wir Geld hatten, kamen die Möbel im Lastwagen nach – und falls nicht, hatten wir eben keine Möbel.

Seite 7

Eine liebenswerte Familie

Dies ist der Beginn einer abenteuerlichen Reise durch Frankreich, auf die uns Palma, die zu Beginn der Geschichte gerade einmal 11 Jahre ist, mitnimmt. Wir lernen die Familie mit all ihren Besonderheiten kennen und lieben. Denn liebenswert sind sie, vor allem die drei Kinder Charles, Palma und Victor, die ständig ihr Zuhause wechseln, die sich selbst genug sind, da Freundschaften zu anderen Kindern eh nie von langer Dauer sind.

Wie in jeder Familie wird auch hier gestritten, es fallen harte Worte, und es wird sich wieder vertragen. Die Mutter verfängt sich manchmal in ihrer Trauer und umso fester wird das Band der Geschwister. Wir erleben mit, wie sie heranwachsen, sich in der Welt behaupten und hinter das Geheimnis ihrer ständigen Umzüge kommen.

Was tat ich sonst in dem Jahr, in dem ich fünfzehn war, außer von einem Mord zu träumen? Nichts.

Seite 209

Eine Beständigkeit gibt es im Leben der rastlosen Familie dann doch: Die Großmutter, die in Paris lebt und die im Laufe der Geschichte an Demenz erkrankt, bietet ihnen immer eine Heimat auf Zeit. Der Zusammenhalt der Familie hat mir sehr gefallen. Egal, was passiert, wie sehr sie sich auch streiten, sie stehen zusammen.

Trauer und Wut

Sehr gut beschreibt die Autorin die Trauer und auch Wut über den Verlust des Vaters. Die Mutter, die beinahe in ihrem Schmerz versinkt; die Kinder, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen müssen und teilweise in kriminelle Seitenwege abbiegen, um ihre Trauer zu besiegen und auch, um der Mutter zu helfen. Viele verschiedene Emotionen bahnen sich ihren Weg an die Oberfläche und finden in dieser ruhig erzählten Geschichte Gehör.

Gerne bin ich der Familie auf ihrer Reise gefolgt und habe gehofft, dass ein Wunder geschieht und sie endlich ankommen und die Trauer hinter sich lassen können. Ob das Wunder eintritt? Lest es selbst!

Fazit

Villa Royale ist ein wunderbarer Coming-of-Age-Roman und eine tragikomische Familien- und Abenteuergeschichte mit Krimiansätzen, in deren Mittelpunkt eine liebenswerte, manchmal auch leicht verrückte Familie steht. Emmanuelle Fournier-Lorentz verarbeitet in ihrem Debüt die Trauer über den Verlust eines Familienmitgliedes mit Wut und Ohnmacht, aber auch mit Komik und Entschlossenheit.

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