Ich liebe Geschichten über Bücher, die Liebe zur Literatur, Buchhandlungen (hier empfehle ich auch unbedingt Der Buchspazierer). Ganz klar, dass ich deshalb auch bei Ein ganz besonderes Jahr von Thomas Montasser zuschlagen musste. Es ist ein schmales Büchlein, keine 200 Seiten stark, aber manchmal braucht eine Geschichte auch nicht viele Seiten, um zu wirken.
Worum geht’s?
Valerie hat gerade ihren Bachelor in Betriebswirtschaft gemacht und eignet sich deshalb gut, um die Buchhandlung „Ringelnatz und Co“ ihrer Tante Charlotte aufzulösen. Diese ist spurlos verschwunden und obwohl es keinen Anhaltspunkt dafür gibt, geht jeder davon aus, dass sie tot ist. Deshalb die Auflösung. Valerie will die Arbeit schnell hinter sich bringen, doch dann beginnt die Magie der Bücher zu wirken …
Ein schwieriger Anfang
Ich gebe zu, auf den ersten Seiten habe ich mich mit Thomas Montassers ausschweifenden Schreibstil etwas schwer getan. Es war mir teilweise zu blumig und ich habe schon überlegt, ob ich das Buch zur Seite lege. Aber plötzlich hat es mich gepackt.
Eine Liebeserklärung an die Literatur, an schöne Bücher. Ein Roman über die Macht der Geschichten und ihren Zauber. Und ein Beweis, dass die Welt der Phantasie noch immer in uns selbst zu Hause ist.
Klappentext
Dieses Zitat vom Klappentext passt perfekt auf das Buch. Die Geschichte ist wirklich ein wenig magisch. Es taucht nämlich ein unfertiges Buch mit dem gleichen Titel – Ein ganz besonderes Jahr – auf, dass für einigen Wirbel in Valeries Leben sorgt. Valerie bleibt recht blass, ebenso wie die anderen Charaktere. Im Vordergund steht die Magie der Bücher.
Hübsche Bücher verführen zum Kauf
Und dann ist da natürlich auch die wundervolle kleine Buchhandlung. Sie ist ein Klischee, aber ein tolles! Es wird Tee getrunken, in großen Sesseln gesessen und gelesen. Bücher werden auf Kredit gekauft und teilweise nie bezahlt – aber das schien die Besitzerin Charlotte nie zu interessieren. Hauptsache, es wird gelesen.
Die Kunden bleiben eher vage, einige stechen aber hervor. Besonders niedlich fand ich einen zehnjährigen Jungen, der Bücher von Maupassant und Charms kauft. Auf Valeries Frage, warum er sich keine Kinderbücher kauft, antwortet er: „Es waren die schönsten“. Und was sollen einige von uns lesebegeisterten Menschen, die wir Bücher auch mal nach dem Cover kaufen, dazu schon sagen?
Auch ohne die Cover gesehen zu haben, werden vielleicht einige der in Ein ganz besonderes Jahr beschriebenen Bücher auf eure Leseliste wandern. Ich habe während des Lesens auf jeden Fall eifrig mitgeschrieben, da jede Menge interessanter und spannender Bücher genannt werden.
Wie im Märchen …
Die Geschichte liest sich wie ein Märchen, vielleicht solltet ihr euch das vor dem Lesen bewusst machen. Wie plötzlich Geld in die vor dem Ende stehende Buchhandlung kommt, Valeries Wandel und besonders die Abschlussszene – wer eine realistische Geschichte möchte, ist hier fehl am Platz. Für Freunde von Märchen ist Ein ganz besonderes Jahr aber perfekt.
Fazit
Mit Ein ganz besonderes Jahr hat Thomas Montasser eine entzückende Geschichte über die Magie der Bücher geschrieben, in die ich mich aufgrund des Stils aber erstmal reinlesen musste.
Ein ganz besonderes Jahr von Thomas Montasser.
Am 11.08.2014 im Thiele Verlag erschienen.
ISBN: 978-3-85179-305-5 / 192 Seiten
2 Kommentare
Frohes neues Jahr dir, du Liebe =)
Traumhaft klingt das! Bücher, die den Zauber der Literatur vermitteln und selbst in Buchhandlungen spielen bzw. diese zum Thema haben, finde ich großartig. Da fühle ich mich direkt wohl!
Liebe Grüße,
Zeilentänzerin
Wie lieb von dir, danke! Ich wünsche dir ebenfalls ein tolles neues Jahr!
So geht es mir auch. ☺️ Dann ist das Buch bestimmt was für dich.
Herzliche Grüße
Marie