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„Das Glück im Sternbild Zebra“ von Antoine Laurain

von Marie
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Rezension zu Das Glück im Sternbild Zebra von Antoine Laurain

Ich mag Antoine Laurain. Ob nun Der Hut des Präsidenten (Rezension), Ein Tropfen vom Glück oder Liebe mit zwei Unbekannten (Kurzmeinung) – es gab bisher kein Buch, das mir nicht gefallen hat. Der Titel von Laurains neuem Buch lautet Das Glück im Sternbild Zebra. Und ob es mir genauso gut gefallen hat, wie seine anderen Bücher, erfahrt ihr in meiner Rezension.

Das Glück im Sternbild Zebra – worum geht es?

Seit seine Familie zerbrochen ist, kommt dem Pariser Makler Xavier das Leben ganz entzaubert vor. Da fällt ihm ein altes Teleskop in die Hände und lässt ihn den Blick endlich wieder auf Neues richten: Auf die Sterne, die Dächer von Paris und sein quirliges Stadtviertel, in dem ihm eine Nachbarin ganz besonders ins Auge sticht, und das nicht nur, weil in ihrer Wohnung ein echtes Zebra steht. Wenige Jahrhunderte zuvor bringt eben jenes Teleskop dem Astronomen Guillaume Le Gentil auf einer Indienreise ein ganz anderes Glück als das erhoffte.

Klappentext

Zwei Männer – zwei Zeitebenen

Antoine Laurain erzählt uns diesmal eine Geschichte, die auf zwei verschiedenen Zeitebenen spielt. Im 18. Jahrhundert treffen wir auf den französischen Astronom Guillaume Le Gentil (eine echte historische Figur!), der sich auf eine abenteuerliche Schiffsreise begibt. Er will nach Indien reisen, um dort den sehr seltenen Durchgang der Venus vor der Sonne zu beobachten und zu dokumentieren.

An einer Seereise ist im Grunde nichts kompliziert, außer dass das Schiff von haushohen Wellenbergen in die Höhe und die Tiefe geschleudert wird, empfindsame Gemüter unter Seekrankheit leiden und man auf Dauer leichte Platzangst bekommt.

Seite 15

Im zweiten Erzählstrang geht es um den Immobilienmakler Xavier im Paris des 21. Jahrhunderts, der Le Gentils Teleskop findet und damit eine Frau auf einem Balkon entdeckt. Sie fällt ihm auf, weil kurioserweise ein Zebra hinter ihr steht. Xavier verliebt sich – in die Frau, nicht in das Zebra – und es kommt zu einigen Verwicklungen.

Mir hat sehr gefallen, wie Antoine Laurain die beiden Stränge miteinander verbunden hat – sowohl zeitlich als auch am Ende der Kapitel. So liest Xavier z. B. in einem Buch über Reisen in den indischen Meeren und auf der nächsten Seite treffen wir Guillaume in Indien wieder. Solche feinen Überleitungen ziehen sich durch das Buch und haben mich sehr begeistert.

Ein charmanter Franzose

Antoine Laurain ist einfach ein Garant für Wohlfühlbücher mit französischem Flair. Ich liebe seine Erzählweise – voller Charme, feinem Humor und freundlichen Charakteren. Wunderbar, wie es ihm immer wieder gelingt, eine herzerwärmende Geschichte zu schreiben, die nicht kitschig ist (oder zumindest nur auf französische Art) und gut unterhält. Wenn mir die echte Welt zu viel wird, versinke ich gerne in der alternativen von Laurain.

Diesmal hat mir besonders gefallen, wie Laurain mit den zwei Zeitebenen arbeitet (die tollen Übergänge hatte ich ja schon erwähnt). Außerdem habe ich Guillaume (der arme Kerl) einfach sehr gemocht. Er ist ein Protagonist, dem ich gerne auf seiner abenteuerlichen Reise gefolgt bin – und zwischendurch hätte ich ihn aufgrund seiner beruflichen Rückschläge gern in den Arm genommen. Tatsächlich mochte ich die Vergangenheit ein wenig lieber als die Gegenwart, durch die geschickte Verknüpfung ist aber auch die Gegenwart ganz zauberhaft.

Einmal an der Blume schnuppern

Antoine Laurain schreibt mit einer Leichtigkeit und einem französischen Witz, der mich auch diesmal wieder begeistert hat. Zu Beginn erzählt Xavier, dass er Entspannungs-Apps testet, es da aber doch einige kuriose Ansätze gibt:

»Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Fuchs, schnuppern Sie an der Blume, die in Ihnen blüht.«

Seite 11

Gut, wer von uns macht das nicht? Ich stelle mir ständig vor, ich wäre ein Fuchs und würde an meiner inneren Blume schnuppern… Herrlich! Und ganz nebenbei entwickelt sich aus der Entspannungs-App noch etwas ganz anderes….

Wenn ihr Sonne in eurem Leben braucht oder einfach ein wenig Aufmunterung, dann greift zu Das Glück im Sternbild Zebra. Eine wunderbare Geschichte.

Fazit

Das Glück im Sternbild Zebra ist ein wunderbarer Roman mit viel französischem Flair, feinem Humor und einer leicht märchenhaft angehauchten Geschichte. Eine Empfehlung für alle, die für kurze Zeit in eine freundliche Welt entfliehen wollen.

Herzlichen Dank an den Hoffmann und Campe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Das Glück im Sternbild Zebra (OT: Les Caprices d’un astre) von Antoine Laurain.
Am 05.07.2023 im Atlantik Verlag erschienen.
Aus dem Französischen übersetzt von Katrin Segerer und Maja Ueberle-Pfaff.
ISBN: 978-3-455-01581-2 / 288 Seiten

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