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„Die Sache mit Rachel“ von Caroline O’Donoghue

von Marie
Rezension zu Die Sache mit Rachel von Caroline O’Donoghue

Werbung: Herzlichen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar.

Die Sache mit Rachel (OT: The Rachel Incident) von Caroline O’Donoghue.
Am 04.07.2024 bei Kiepenheuer & Witsch erschienen.
Übersetzt von Christian Lux.
ISBN: 978-3-462-00385-7 / 400 Seiten

Auf Die Sache mit Rachel wurde ich bereits beim kleinen Bloggertreffen von KiWi auf der Leipziger Buchmesse aufmerksam. Der Roman von Caroline O’Donoghue wurde so ansprechend vorgestellt, dass er sofort auf meine Wunschliste gewandert ist. Und nun habe ich ihn gelesen.

Die Sache mit Rachel – worum geht es?

Als die junge Studentin Rachel während ihres Nebenjobs im Buchladen auf James trifft, ist es Freundschaft auf den ersten Blick. Der temperamentvolle James lädt Rachel sofort ein, seine Mitbewohnerin zu werden. Um wiederum Rachels angebeteten Literaturprofessor Dr. Fred Byrne näherzukommen und ihn zu verführen, organisieren James und Rachel eine Lesung im Buchladen, die sich am Ende ganz anders entwickelt als gedacht. Denn Fred Byrne verfolgt seine eigenen Interessen. Und so verstricken sich die Leben dieser drei Menschen vor dem Hintergrund der Finanzkrise in Cork immer rasanter ineinander.

Klappentext

Breite Themenvielfalt

Die Sache mit Rachel wird von Rachel selbst erzählt. Mittlerweile ist sie Anfang 30 und lebt in London als Journalistin. Von dort blickt sie auf ihr Leben als Anfang 20jährige im irischen Cork zurück. Es geht um das Erwachsenwerden, ihr Literaturstudium und um Beziehungen aller Art, auch sexueller (mit teilweise vulgärer/expliziter Sprache).

»… ich bin mit ihm hier«, beendete ich den Satz. »Ach so«, sagte sie und schien belustigt von diesem Problem mit Anfang zwanzig, einen Mann im Leben zu haben, dessen Rolle man nicht definieren kann.

Seite 127

Die Auswirkungen der Finanzkrise, Arbeitslosigkeit und den Umgang mit zu der Zeit verbotenen Abtreibungen werden ebenfalls thematisiert. Im Mittelpunkt steht jedoch Rachels wunderbare Freundschaft zu James, mit dem sie viele Jahre zusammenlebt. James, der sich zu Männern hingezogen fühlt, sich aber nicht outen will, wird ihr Fels in der Brandung, ihr Heimathafen und ein steter Freund und Begleiter, auch in sehr turbulenten Zeiten – und davon gibt es in dem Roman von Caroline O’Donoghue so einige.

Lebendig und authentisch

Mit ihrem lebendigen Schreibstil unterhält mich die Autorin fast durchgehend, jedoch ist das Buch gerade aufgrund des Themas Schwangerschaftsabbrüche, das viele Seiten einnimmt, nicht nur humorvoll. Das als Hinweis, wenn euch das Thema belasten sollte. Caroline O’Donoghues frischer Stil passt ansonsten jedoch perfekt zu dieser glaubwürdigen Beschreibung des Erwachsenwerdens im Irland der frühen 2010er Jahre. Nett finde ich, dass sie dabei auch immer wieder irische Eigenheiten thematisiert und Differenzen zu den anderen Inselbewohnern aufzeigt.

»Wenn du jemanden liebst, stehst du eben für alles ein. Auch wenn derjenige mies drauf ist oder seltsam oder krank oder halt schwanger, Rachel. Da spielt es keine Rolle, wie viel du eh schon um die Ohren hast. Du liebst den ganzen Menschen.“

Seite 311

Insgesamt fand ich Die Sache mit Rachel unterhaltsam, wenn auch manchmal etwas belastend. Das Ende sorgt schließlich sogar noch für Rührung. Denn auf den letzten Seiten wird irgendwas in mir angestoßen und beschert mir feuchte Augen. Ganz ohne Kitsch gelingt der Autorin ein perfektes Ende, das die Geschichte rund macht.

Fazit

Frisch, frech und authentisch schreibt Caroline O’Donoghue über die Höhen und Tiefen des Erwachsenwerdens und über eine innige Freundschaft. Die Sache mit Rachel ist ein humorvoller, manchmal vulgärer und insgesamt unterhaltsamer Roman, in dem auch ernste Themen behandelt werden.


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4 Kommentare

Tanja von Der Duft von Büchern und Kaffee 12. August 2024 - 13:38

Hallo liebe Marie,
du hattest mich spätestens mit den schönen Zitaten, die du herausgeschrieben hast. Anhand derer konnte ich sehr gut einordnen, was diese Geschichte schon in Bezug auf den Schreibstil und die Wortwahl zu etwas Besonderem macht.

Darüber hinaus konnte ich deiner Rezension entnehmen, dass diese Geschichte von wundervollen Figuren, Lebensweisheiten und zudem auch dem ein oder anderen ernsten Thema gespickt ist. All das, was ich an Büchern zu schätzen weiß.

Ich danke dir für diese Vorstellung <3

Ganz liebe Grüße
Tanja :o)

Antworte
Marie 12. August 2024 - 15:11

Das freut mich, liebe Tanja! ☺️ Ja, es geht auch um ernste und sehr wichtige Themen. Falls du da evtl. im Vorfeld noch etwas genaueres wissen willst, frag gerne. Ich wollte nur nicht so viel spoilern.
Liebe Grüße
Marie

Antworte
Zeilentänzerin 15. August 2024 - 13:05

Hey Marie, danke für deine Besprechung! Ich hab das Buch nun schon sooo oft in der Hand gehabt, erst Montag im Dussmann…hach, vielleicht muss es noch ein wenig warten, aber ich bin so neugierig.

Zeilentänzerin

Antworte
Marie 15. August 2024 - 22:04

Liebe Zeilentänzerin,
wenn es dich so sehr reizt, solltest du zuschlagen. 😌
Liebe Grüße
Marie

Antworte

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