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„The Hollow Places“ von T. Kingfisher

von Marie
Rezension zu The Hollow Places von T. Kingfisher

Werbung: Herzlichen Dank an den Eichborn Verlag für das Rezensionsexemplar.

Ich bin ein Fan von düsteren Fantasy-Geschichten. Hier hat mich zuletzt z. B. Starling House von Alix E. Harrow begeistert. Nachdem ich die Inhaltsangabe zu The Hollow Places von T. Kingfisher gelesen hatte, war klar, dass das Buch bei mir einziehen sollte, klang es doch düster, aber auch humorvoll.

The Hollow Places – worum geht es?

Kara freut sich darauf, in dem wirklich sehr kuriosen Kuriositätenkabinett ihres Onkels auszuhelfen. Doch als sie dort eines Tages ein mysteriöses Loch in der Wand entdeckt, nimmt ihr Leben eine dramatische Wendung. Sie beginnt, die Gänge hinter der Wand zu erkunden – zusammen mit Simon, dem exzentrischen Barista aus dem Café. Das Loch erweist sich als Portal in eine wenig einladende parallele Welt, in der tückische Weidenbäume ein Eigenleben führen und unheimliche Gestalten hausen, von denen die meisten nicht gerade wohlgesonnen sind. Wenn man jetzt nur wüsste, wo nochmal der Ausgang war …

Klappentext

Wundermuseum und wütende Weiden

Schon auf den ersten Seiten wusste ich, dass mich T. Kingfishers Fantasy-Roman begeistern wird, denn der Tonfall hat genau meinen Geschmack getroffen. The Hollow Places folgt der Protagonistin Kara, die nach einem Beziehungsende von ihrem Onkel eingeladen wird, bei ihm zu wohnen. Er ist der Besitzer eines Wundermuseums, einem großartigen Ort voller skurriler Exponate und merkwürdiger Artefakte, die mir sofort Lust auf einen Besuch gemacht haben.

Kara zieht in eine kleine Kammer im Wundermuseum, erzählt ausgestopften Tieren von ihrem miesen Leben und hilft ihrem Onkel, der gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe ist. Als ihr Onkel ins Krankenhaus muss, entdeckt Kara einen Zugang zu einer Parallelwelt, einer Art Anti-Narnia, die den Besuchern an die Haut will. Zunächst erscheint die Welt recht schön. Wasser, Ruhe, kleine Inseln, auf denen viele Weiden stehen. Doch die Weiden sind nicht so freundlich, wie man annehmen sollte und dann gibt es auch noch ein unsichtbares Grauen, dass sich einen Spaß daraus macht, Menschen zu zerlegen und neu zusammenzusetzen – und das meine ich wortwörtlich.

Sehr blutig, aber auch sehr lustig

Kingfisher hat mich in der Weidenwelt das Gruseln gelernt und ich war froh, dass Kara mich mit ihrem trockenen Humor durch die unheimlichen Ereignisse geführt hat. Dadurch konnte ich es ganz gut aushalten, wobei es wirklich ordentlich zur Sache geht. Ihr solltet über einen starken Magen verfügen. Zum Glück muss Kara nicht alleine in die fiese Weidenwelt. Ihr zur Seite steht der etwas schräge Simon, der Barista aus dem Nachbarcafé, den ich auch sofort mochte.

Simon war ein interessanter Typ. Er trug meistens fingerlose Handschuhe und seltsame Kopfbedeckungen und erinnerte an eine Second-Hand-Version des verrückten Hutmachers aus Alice im Wunderland.

Seite 23

Karas Interaktion mit ihm sorgt für eine wunderbare Dynamik. Auf ihrem Feldzug gegen die wütenden Weiden bilden sie ein unschlagbares Team. Sie stellen sich ihren Ängsten, machen sich auch gerne mal über sie lustig und sind ein ungewöhnliches, aber letztlich stimmiges Team. Für einige Lacher sorgen die schlagfertigen Dialoge, was angesichts der bedrohlichen Schatten um die Protagonisten herum zu kleinen Verschnaufpausen führt. Ein tolles Buch zum Schaudern und Schmunzeln.

Von T. Kingfisher liegt übrigens schon seit einer Weile Wie man einen Prinzen tötet auf meinem SuB. Nachdem mich The Hollow Places zu 100% überzeugen konnte, ist es jetzt wirklich an der Zeit, das Buch zu lesen.

Fazit

The Hollow Places ist ein gelungener Mix aus Grusel-Fantasy und Humor, angereichert mit großartigen Charakteren und einem faszinierenden Setting. Ich habe das Buch von der ersten Seite an geliebt und empfehle es sehr gerne weiter.


The Hollow Places von T. Kingfisher.

Am 29.11.2024 im Eichborn Verlag erschienen.
Übersetzt von Sonia Bonné.
ISBN: 978-3-8479-0164-8 / 365 Seiten

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4 Kommentare

Aleshanee 7. Januar 2025 - 8:43

Schönen guten Morgen und ein Frohes Neues Jahr!

Das Buch ist überraschend zu Weihnachten bei mir eingezogen – und ich freu mich jetzt schon sehr drauf! Deine Begeisterung steckt auf jeden Fall an und ich hoffe, dass es mir genauso gehen wird. Es klingt jedenfalls genau nach einer Geschichte für mich :D

Liebste Grüße, Aleshanee

Antworte
Marie 7. Januar 2025 - 13:24

Herzlichen Dank und dir ebenfalls ein schönes neues Jahr, liebe Aleshanee.
Ich bin sehr gespannt, wie dir dieses Buch gefallen wird. Hoffentlich genauso gut wie mir. 😄
Liebe Grüße
Marie

Antworte
Tanja von Der Duft von Büchern und Kaffee 15. Januar 2025 - 11:14

Hallo liebe Marie,

ich habe mittlerweile schon so viel Gutes über die Autorin gehört und wollte schon längst etwas von ihr gelesen haben. Mit dem Prinzen z.B. liebäugele ich auch sehr.

The Hollow Places war mein erstes Buch der Autorin und ich war zwiegespalten: Einerseits hat mir hier der Mix aus Horror und dieser feine, sehr geniale Humor, sehr gefallen. Das Setting fand ich großartig. Auch den subtile Horror fand ich sehr interessant. Etwas gestört hat mich, dass vieles in der Gedankenwelt der Protagonistin vonstatten ging. Da hätte ich mir mehr „show don’t tell“ gewünscht. Auf jeden Fall ein erstes Buch, das neugierig auf mehr von der Autorin macht.

Ich bin sehr gespannt auf deine Meinung zum Prinzen. Wie schon gesagt, das wäre auch ein Kandidat für meine Wunschliste.

Ganz liebe Grüße
Tanja :o)

Antworte
Marie 15. Januar 2025 - 11:39

Liebe Tanja,
das ist ja witzig, dass du auch „The Hollow Places“ als erstes gelesen hast. Deine Pluspunkte kann ich alle nachvollziehen. Das mit der Gedankenwelt hat mich gar nicht gestört. Aber ich glaube, das liegt auch daran, dass mir insgesamt der Ton mit dem Humor so gut gefallen hat. Wenn mich der Stil nicht gepackt hätte, hätte es vielleicht anders ausgesehen. Ich fand es richtig gut.
Hoffentlich schaffe ich es bald, den Prinzen vom SuB zu befreien. 😄
Liebe Grüße
Marie

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