Werbung: Herzlichen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar.
Starling House von Alix E. Harrow.
Am 18.09.2024 im Goldmann Verlag erschienen.
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Peter Beyer.
ISBN: 978-3-442-20676-6 / 480 Seiten
2022 habe ich Die zehntausend Türen von Alix E. Harrow gelesen – meine Kurzkritik findet ihr hier. Der Stil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, auch dass die Fantasy eher düster war. Sowas mag ich. Umso neugieriger war ich auf ihr neues Buch Starling House.
Starling House – worum geht es?
Opal lebt mit ihrem Bruder Jasper in einem Motel. Ihr Vater war nie anwesend, ihre Mutter ist bei einem Autounfall gestorben. Opal bemüht sich, alles für ihren Bruder zu tun, und hofft, dass er es aus der Kleinstadt Eden herausschafft. Denn in Eden ist alles düster. Unerklärliche Todesfälle häufen sich und vieles hat mit dem ruinösen Herrenhaus Starling House zu tun. Dort wohnte einst die Autorin des Romans The Underland, das Opal durch ihre Kindheit geholfen hat. Als die junge Frau Arthur Starling begegnet, wird ihr bald klar, dass sie mit dem Buch und dem Anwesen weit mehr verbindet als gedacht.
Es fühlt sich an wie der Anfang eines Krimis, wenn du die tapfere Protagonistin anschreist, sie solle das Weite suchen, aber irgendwie darauf hoffst, dass sie es nicht tut, weil du willst, dass die Geschichte beginnt.
Seite 35
Märchenhafter Grusel
Alix E. Harrow hat ein Gothic-Märchen geschrieben, dass nicht nur bei Opal für Alpträume sorgt. Schon bevor die junge Frau zum ersten Mal Starling House betritt, sucht das Haus sie in ihren Träumen heim. Und diese Träume werden realer, je länger sich Opal mit Arthur Starling, dem derzeitigen Besitzer des Anwesens, und dem Haus selbst beschäftigt. Da ordnen sich Zimmer und Treppen neu, um der Protagonistin die Richtung zu weisen, erhellen Sonnenstrahlen ihren Weg. Dinge, die märchenhaft schön erscheinen, können auf der anderen Seite ja durchaus gruselig sein. Und das schafft die Autorin mit ihrem äußerst bildhaften Stil, der mich sofort in die Geschichte hineingezogen und mich durch die Gänge von Starling House geführt hat.
Wenn man Starling House verlässt, kommt es einem so vor, als klettere man durch den Kleiderschrank zurück oder aus dem Kaninchenbau hinauf in die Welt, oder als wache man aus einem berauschenden Traum auf.
Seite 47
Starling House bringt alles mit, was man sich für einen gruseligen Leseabend in der dunklen Jahreszeit wünschen kann: Ein unheimliches Haus samt seines recht speziellen Besitzers, Alpträume, die zum Leben erwachen und Nebelmonster ausspucken, mysteriöse Anzugträger, die unbedingt in das Haus wollen. Der anschauliche Schreibstil sorgt außerdem für eine bedrückende, düstere Stimmung. Erzählt wird dieses Gothic-Märchen meist von Opal, doch auch Arthur gerät ab und zu in die Position des Erzählers. Dann tauchen wir in seine dunklen, blutigen Gedanken ein.
Starling House liest sich wie ein Rausch, wie ein Horrorfilm, in dem mehr Wert auf Spannung als auf Blut gelegt wird (obwohl es in Harrows Roman zwischendurch durchaus sehr blutig wird). Mir hat das Buch sehr gut gefallen und nur hier und da hätte ich mir eine kleine Straffung der Erzählung gewünscht. Aber das fällt bei dem wunderbaren Rest nicht ins Gewicht, insofern ist es nur eine Fußnote. Eine große Empfehlung für Fans düsterer Geschichten.
Fazit
Alix E. Harrow hat mit Starling House eine düstere, sehr atmosphärische Geschichte mit einem Gänsehautende geschrieben. Ein perfektes Buch für lange, dunkle Nächte.
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2 Kommentare
Wow, der Buchschnitt ist ja wunderschön, liebe Marie und auch das Buch inhaltlich klingt nach einem tollen Leseerlebnis!
Zeilentänzerin
Wenn man Lust auf etwas Düsteres hat, passt dieses Buch absolut. Gerade für den Herbst natürlich perfekt.
Den Farbschnitt finde ich auch sehr schön!
Liebe Grüße
Marie