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„Izakaya“ von Tim Anderson

von Marie
Veröffentlicht: Letztes Update
Rezension zu Izakaya von Tim Anderson

Werbung: Herzlichen Dank an den südwest Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.

Izakaya (OT: Your Home Izakaya) von Tim Anderson.
Am 01.02.2023 im südwest Verlag erschienen.
Übersetzt von Gabriele Leo Hofmann.
ISBN: 978-3-517-10229-0 / 240 Seiten

Vor kurzem habe ich mein erstes Kochbuch auf diesem Blog rezensiert (hier zu sehen) und bin offenbar auf den Geschmack gekommen (ha ha). Denn heute gibt es wieder eine Kochbuchvorstellung von mir. Diesmal ging es mit Izakaya von Tim Anderson nach Japan.

Izakaya – was ist das?

Der Koch Tim Anderson beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit der japanischen Küchenkultur. Er hat einige japanische Kochbücher herausgebracht, u. a. eben Izakaya, das ich euch hier vorstelle.

Izakaya – Eine Art japanischer Bar, in der kleine Gerichte und Snacks serviert werden. Wörtlich übersetzt: ein Ort zum Verweilen und Trinken.

Seite 1

Zunächst erklärt Tim Anderson, dass man die Rezepte in diesem Buch als Fusionsküche bezeichnen kann. Es handelt sich um „japanische Gerichte, die mit den Geschmäckern aus aller Welt vermischt werden oder umgekehrt“ (Zitat Seite 13). Der Grund, warum er diese Rezepte für dieses Buch ausgewählt hat, ist der, dass sie alle auf den Speisekarten in Izakayas stehen. Sie passen nämlich hervorragend zu alkoholischen Getränken. Sprich: Die Rezepte in diesem Buch sind eher von deftiger Natur, wobei es auch ein paar Salate gibt.

Und der Grund, warum ich mich für dieses Kochbuch interessiert habe, ist neben meiner Begeisterung für asiatisches Essen, weil ich nun in der Nähe von Schwerin wohne, wo ich einen Asia-Laden mit einer großen Anzahl ansprechender Produkte entdeckt habe, die ich einfach gern mal ausprobieren wollte.

Gestaltung

Ich liebe dieses Kochbuch. Es sieht außen wie innen einfach großartig aus. Sämtliche Fotos sind dermaßen ansprechend, dass ich gar nicht wusste, welches Gericht ich zuerst probieren soll. Die tollen Illustrationen unterstreichen das japanische Flair. Besonders gut gefällt mir auch der Ton, in dem Tim Anderson das Buch geschrieben hat. Nämlich sehr witzig! Kochbücher liest man ja nicht wirklich, aber hier habe ich tatsächlich komplett alles bis zu den ersten Rezepten gelesen, weil es einfach sehr unterhaltsam war. So gibt der Autor uns einen Leitfaden für das Izakaya-Gefühl in den eigenen vier Wänden an die Hand und allein bei dieser musste ich mehrfach lachen.


Nun zu zwei Rezepten, die ich – wieder in einer Gemeinschaftsproduktion mit meinem Mann – ausprobiert habe.

Spaghetti mit Huhn-Katsu und Currysauce

Hier handelt es sich um eine Art Spaghetti Bolognese mit Schnitzel – jawohl! 🤣 Das Rezept ist super nachzukochen. Die größte Arbeit macht die Vorbereitung der Sauce. Es wird allerlei geschnippelt und eine Menge Gewürze werden zusammengerührt. Das alles wird in Portionen in einer Pfanne geschmort, wobei zu Beginn schon die Zwiebeln für 20 Minuten geschmort werden. Das ist also kein schnelles Gericht für Zwischendurch – außer, man hat die Sauce bereits fertig. Dazu mehr weiter unten.

Erst während des Kochens ist uns aufgefallen, dass wir keine Worcestersauce im Haus haben. Wir haben dafür eine Mischung aus Ketchup, Sojasauce und Weißweinessig genommen, was gut geklappt hat.

Paniertes und gebratenes Fleisch mit Nudeln ist wohl so unwiderstehlich und köstlich, dass es schlicht unvermeidlich ist.

Seite 165

Das Endergebnis und zum Vergleich das Rezept. Es mangelte uns an so tollen Schüsseln, darum haben wir es auf dem Teller angerichtet. Sieht anders aus, schmeckt aber bestimmt genauso gut. :) Die Currysauce war richtig gut! Zwar war der Aufwand recht hoch, aber es hat sich gelohnt.

Der Autor hat zu diesem Rezept vermerkt, dass die Menge der Currysauce mehr ist, als man für dieses Essen braucht. Das stimmt. Wir haben uns den Rest eingefroren und vor ein paar Tagen als Grundlage für eine Gemüsepizza genommen. Das war sehr lecker!

Käse-Dakgalbi

Wenn ich irgendein Rezept mit Süßkartoffeln sehe, bin ich schon dabei, außerdem mag ich es scharf, was bei dem nach einen Eintopf aussehenden Gericht der Fall ist. Und was ist Käse-Dakgalbi genau? Ganz einfach gesagt besteht es aus Hühnchen und Gemüse, das in einer koreanischen Chilisauce geschmort wird. Doch der Clou ist der flüssige Käse, der sich in der Mitte ausbreitet. Tim Anderson schreibt dazu:

Diese Kombination ist ungefähr so, als träfe koreanisches Barbecue auf Schweizer Fondue. Wenn Ihnen diese Kombination nicht umgehend einleuchtet, bin ich mir unsicher, ob Sie und ich jemals Freunde werden.

Seite 165

So viel zum Ton des Kochbuchs. 😉 Mein Mann guckte zunächst sehr (!) skeptisch, als er diesen Käseberg in der Mitte des Rezeptbildes sah. Auch ich bin kein Fan von Käsefondue, aber das Gericht klang einfach so lecker, dass wir uns schließlich doch herangewagt haben.

Das Rezept lässt sich ebenfalls prima nachkochen. Es erfordert einiges an Gemüseschnibbelei, außerdem muss die Sauce aus vielen Einzelprodukten angerührt werden (so wie bei dem obigen Gericht). Für die Schärfe kommt Gochujang (eine Chilipaste) und koreanisches Chilipulver hinein.

Obwohl ich selbst eher wenig koche, fand ich alles leicht verständlich und mittlerweile finde ich das Anrühren von Saucen sehr entspannend. ☺️

Das Endergebnis mit dem dazugehörigen Rezeptbild. Sieht doch gut aus, oder?

Und um Tim Anderson zu antworten, ja, nach dem Essen leuchtet uns diese Kombination ein. Das Dakgalbi isst man wirklich wie ein Fondue. Mit einer Gabel nimmt man sich Gemüse oder Fleisch und fährt dann durch den geschmolzenen Käse in der Mitte. Und es schmeckt durch die Schärfe der Sauce wirklich lecker. Hätte ich im Vorfeld nicht gedacht. Auch mein Mann war begeistert. Das Gericht wird auf jeden Fall nochmal gekocht – aber erst, wenn die Temperaturen nicht mehr 30 Grad erreichen.

Spezielle Zutaten

Insgesamt sind der Göttergatte und ich begeistert von diesem Kochbuch. Ich würde sagen, dass die Gerichte nicht allzu anspruchsvoll sind, wenn man etwas kochen kann. Allerdings werden einige Zutaten genannt, die man eventuell nicht zu Hause hat. Bei uns war es z. B. die Gochujang-Paste und koreanisches Chilipulver. Tim Anderson weist bei einigen Produkten darauf hin, dass es auch wirklich dieses genannte sein sollte – für den authentischen Geschmack. Hier und da nennt er aber auch Alternativen.

Fazit

Izakaya ist ein Kochbuch, das Rezepte aus den Izakayas (eine Art japanischer Bars) enthält. Von einfachen bis zu etwas aufwendigeren Gerichten ist alles dabei. Eine große Empfehlung für Menschen, die gerne schärfer und deftiger essen.


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