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„Spellshop“ von Sarah Beth Durst

von Marie
Veröffentlicht: Letztes Update
Rezension zu Spellshop von Sarah Beth Durst

Werbung: Herzlichen Dank an die Fischer Verlage für das Rezensionsexemplar.

Spellshop gehörte zu den Titeln, die mich bereits bei der Vorstellung auf der Leipziger Buchmesse im März angesprochen haben. Und das ging wohl nicht nur mir so. Spätestens bei „und dann lernt sie einen Mann kennen, der Seepferde züchtet“ haben (fast) alle Anwesenden „awww“ gemacht. Ein Ton, der sich tatsächlich durch das ganze Buch von Sarah Beth Durst zieht – zumindest ging es mir so.

Spellshop – worum geht es?

Als Kind ist Kiela mit ihren Eltern von der Insel Caltrey nach Alyssium gezogen. Jahre später sind ihre Eltern verstorben und die introvertierte Kiela arbeitet als Bibliothekarin. Als eine Revolution ausbricht und die Bibliothek in Flammen aufgeht, kann sich Kiela mit einer Handvoll wertvoller Zauberbücher und ihrer sprechenden Pflanze Caz retten. Sie flieht auf die Insel ihrer Kindheit und bezieht das alte Cottage ihrer Eltern. Doch wie soll es nun weitergehen? Die Zauberbücher zu benutzen ist streng verboten und andere um Hilfe bitten, davor schreckt Kiela zurück. Doch die Freundlichkeit der Inselbewohner, besonders die des Seepferd-Züchters Larran, lässt ihre Mauern langsam bröckeln.

Es war nicht so, dass sie Menschen nicht mochte. Sie mochte bloß Bücher lieber. Bücher machten kein Theater, verurteilten oder verspotteten einen nicht und wiesen einen auch nicht zurück. Nein, sie baten einen hinein, schüttelten die Kissen auf der Couch auf, boten einem Tee und Toast an und ließen einen dann in ihr Herz blicken, ohne irgendetwas anderes zu erwarten, als dass man in sich aufnahm, was sie zu bieten hatten.

Seite 15

Knuffige Fantasy

Was für ein süßes, süßes Buch. Ich bin absolut begeistert von dieser kuscheligen Fantasygeschichte und der wunderbaren Welt, die Sarah Beth Durst hier erschaffen hat. Es ist eine Welt, die ich sofort bereisen möchte, obwohl es auf der Insel Caltrey natürlich auch Probleme gibt. Große Probleme, wie die Protagonistin Kiela nach und nach feststellt.

Da die Regierung keine Zauberer mehr auf die Insel schickt, um bei kleinen und großen Problemen zu helfen, tragen viele Bäume und Sträucher keine Früchte mehr, bleiben Brunnen wasserlos oder die Seepferde ohne Nachkommen. Nachdem Kiela ihre Scheu überwunden hat, wagt sie sich an kleinere Zaubersprüche aus ihren magischen Büchern heran – was u. a. zu einem sprechenden Kaktus führt (auch wenn er eigentlich nur MIEP sagt). Sie stellt fest, wie viel Gutes sie schon mit wenig tun kann und wie wundervoll es ist, in einer Gemeinschaft zu leben, die sich umeinander kümmert.

Bücher sollten geteilt werden, und zwar mit allen, deren Herz und Verstand sich nach ihnen sehnen. Das wahre Verbrechen bestand darin, jenen das Wissen zu verwehren, die es am dringendsten brauchten.

Seite 329

Und das ist auch eines der wunderbaren Dinge an Spellshop. Die Autorin hat eine bezaubernde Geschichte geschrieben, die unterschwellig jedoch viele wichtige Themen anspricht. Wissen ist für alle da und sollte mit jedem (nicht nur mit Privilegierten) geteilt werden. Mit Freundlichkeit ist das Leben schöner und Miteinander ist eh einfach viel schöner als Gegeneinander.

Bezaubernde Figuren

Die Inselbewohner sind alle so unterschiedlich, wie man nur sein kann. Menschen mit Hörnern und Fell teilen sich die Welt mit geflügelten Katzen, Meermenschen und Heilern mit ledrigen Flügeln. Es ist ganz egal, wie man aussieht, wen man liebt oder wie man sein Leben gestaltet – darauf wird kein Wert gelegt. Hauptsache ist, dass du ein guter Mensch (Halbmensch, magisches Wesen…) bist. Schön.

Mit jeder neuen Figur, die auftaucht, bin ich mehr verliebt in diese Welt. Angefangen bei Caz, der magischen Pflanze, der Kiela so liebevoll und auch sehr witzig zur Seite steht, über den niedlichen Kaktus Miep bis zu den stummen Wolkenbären, den Geistern des Waldes. So viele tolle Charaktere und Wesen bevölkern dieses Inselreich, so kuschelig ist die Geschichte, dass ich ganz eintauchen konnte und mich einfach rundum wohl gefühlt habe. Ich liebe Spellshop.

Cozy Danksagung

In ihrer Danksagung schreibt Sarah Beth Durst folgendes:

Wir haben alle in den letzten Jahren so viel durchgemacht. Dieses Buch ist mein Geschenk an alle, die in eine Welt der Herzensgüte und des Zaubers entkommen möchten.

Seite 491

Und ich kann sagen, dass die Autorin genau das geschafft hat. Spellshop fühlt sich an wie eine warme Decke, in die man sich kuschelt. Die Geschichte ist einfach sehr gemütlich und wird ihrer Bezeichnung „Cozy Fantasy“ mehr als gerecht. Eine perfekte Herbstgeschichte, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet.

Fazit

Hach, was für ein wunderbares Buch! Spellshop ist eine zutiefst warmherzige Fantasygeschichte mit sehr sympathischen Charakteren und bezaubernden magischen Wesen. Ich habe jede einzelne Seite geliebt und empfehle euch dieses rundum gelungene Buch von ganzem Herzen.


Spellshop (OT: The Spellshop) von Sarah Beth Durst.

Am 25.09.2024 bei Fischer Tor erschienen.
Übersetzt von Aimée de Bruyn Ouboter.
ISBN: 978-3-596-71094-2 / 496 Seiten

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