„Loki 1“ von Louie Stowell

Werbung: Herzlichen Dank an dtv für das Rezensionsexemplar.

Vor einigen Wochen habe ich Loki – Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) von Louie Stowell bereits als Hörbuch genossen. Erst später bin ich darauf aufmerksam geworden, dass das Print über tolle Illustrationen verfügt. Das musste ich mir natürlich nochmal ansehen.

Loki – Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) – worum geht es?

Der nordische Gott Loki hat einmal zu viel Unsinn in Asgard gemacht. Zur Strafe schickt ihn Göttervater Odin auf die Erde, wo Loki in Gestalt eines elfjährigen Jungen beweisen muss, dass er sich ändern kann und es verdient hat, nach Asgard zurückzukehren. Außerdem wird er dazu verdonnert, ein Tagebuch zu führen, das auch gleichzeitig seinen „Tugend-Score“ enthält. Erst, wenn dieser eine gewisse Punktzahl (und zwar im Plusbereich!) erreicht, wird Loki rehabilitiert. Loki hält das für einen Spaziergang, doch das Leben unter Sterblichen ist nicht so leicht wie gedacht. Besonders, wenn man nicht auf seine göttlichen Kräfte zurückgreifen kann. Zumal er auch keine Lügen in sein Tagebuch schreiben darf, da es von Odin überwacht wird. Das kann ja heiter werden.

Ein grandioser Spaß

Dieses Buch ist so witzig! Die Geschichte um Loki, der als Strafe für seine Missetaten im Körper eines 11-jährigen Jungen auf die Erde verbannt wird, ist ein Lesespaß für Jung und Alt. Loki gehört einfach zu meinen liebsten Figuren der nordischen Mythologie, ob nun als Erwachsener oder als Kind. Seine Eigenarten und sein freches Wesen kommen auch in dem Kind durch und sorgen für große Erheiterung. Der Autorin Louie Stowell gelingt es meisterhaft, die schelmische und oft widersprüchliche Natur des nordischen Gotts einzufangen, während er sich mit der Schule und seinen Mitschülern herumschlagen muss – und nicht zu vergessen den Frostriesen! Immer wieder musste ich aufgrund Lokis irrwitziger Eskapaden losprusten.

Klar steht Loki im Mittelpunkt der Geschichte, aber auch die anderen Charaktere sind sehr gut gelungen und machen die Geschichte erst rund. Loki kann als elfjähriger Junge natürlich nicht alleine wohnen (obwohl er das am liesten möchte), deshalb steckt Odin ihn gemeinsam mit Thor (der auch auf der Erde als sein Bruder fungiert) sowie Heimdall und Hyrrokkin, die seine Eltern spielen, in ein Haus, wo sie eine „normale“ Familie mimen sollen. Aber das ist bei Göttern, Riesen und anderen mythologischen Figuren so eine Sache.

Auf den gut 200 Seiten geht es ständig zur Sache, und das Buch ist nicht einen Moment langweilig. Schon allein wegen Lokis Sprüche. Als Einschlafhilfe sollte Loki – Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) deshalb nicht genutzt werden. Außerdem gehen euch dann ja die genialen Illustrationen von Ulf K. durch die Lappen. Die sind ein weiteres Highlight des Buches. Sie verleihen Louis Stowells Charakteren und der Geschichte eine zusätzliche Dimension und machen das Lesen zu einem visuellen Vergnügen. Ulf K.s Stil passt perfekt zu Lokis chaotischer Natur. Ich bin begeistert von der Story und den Bildern.

Tolle Übersetzung

Eine besondere Erwähnung verdient auch die Übersetzung von André Mumont, der einfach perfekt für humorvolle Bücher, wie z. B. auch Die Stranger Times-Reihe (meine Rezensionen zu Band 1 und Band 2) ist. Seine Wortwahl und sein Gespür für den richtigen (witzigen) Ton lassen das Lesen der Geschichte zu einem Genuss werden.

Fazit

Loki – Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht) ist ein Comic-Roman für jede Altersgruppe, ob er nun selbst gelesen oder vorgelesen wird. Die genialen Illustrationen von Ulf K. und die großartige Übersetzung von André Mumot machen Louie Stowells Kinderbuch zu einer sehr unterhaltsamen Lektüre. Ein Muss für Fans von nordischer Mythologie und anarchisch-witziger Geschichten.