Werbung: Herzlichen Dank an den C. H. Beck Verlag für das Rezensionsexemplar.
Ich bin ein Fan von Göttersagen. Vor kurzem habe ich die düstere, schwarzhumorige Netflix-Serie Kaos, eine Neuinterpretation der griechischen Mythologie, gesehen. Da trifft es sich doch sehr gut, dass der C. H. Beck-Verlag mit Von Göttern und Menschen ein Buch herausgebracht hat, in dem die US-amerikanische Autorin Sarah Iles Johnston die griechischen Mythen neu erzählt.
Von Göttern und Menschen – worum geht es?
Die griechischen Sagen gehören mit ihren zeitlosen Bildern und Geschichten zum Erbe der Menschheit. Sarah Iles Johnston hat auf der Grundlage einer souveränen Quellenkenntnis die griechischen Mythen in einer modernen, frischen Sprache neu erzählt und so angeordnet, dass sich ein fortlaufender Lektürefaden ergibt. Ein Meisterwerk, das dazu einlädt, die Welt von Herakles, Ödipus und Medea neu kennenzulernen.
Klappentext
Götterwelten
Was haltet ihr von griechischen Mythen? Findet ihr sie trocken und altmodisch? Dann solltet ihr Von Göttern und Menschen von Sarah Iles Johnston lesen. Denn dieses Buch ist keine nüchterne Nacherzählung antiker Geschichten, es ist ein mitreißender Ritt durch die antike Welt.
Kaum hatte ich die ersten Seiten aufgeschlagen, stolperte ich auch schon durch ein Portal in die griechische Götterwelt. Johnston erzählt von der Entstehung der Welt über die olympischen Götter und Halbgötter, Titanen und Helden und Monster – bis hin zu den großen Epen rund um Troja und die Odyssee. Viele der Geschichten kannte ich – mal mehr, mal weniger gut – aber teilweise habe ich sie jetzt während des Lesens erst so richtig verstanden. Die Götter sind keine überlebensgroßen Figuren auf marmornen Sockeln, sondern eitel, leidenschaftlich, charmant und rachsüchtig. (Das kann man auch hervorragend in der Serie Kaos sehen.)

Episch und blutig
Als Expertin für klassische Philologie weiß Sarah Iles Johnston nicht nur, wovon sie spricht, sie hat auch ein gutes Gespür für Dramaturgie und Atmosphäre. Auch ihre Sprache ist modern und flüssig – kein Vergleich zu trockenen Mythenversionen. Hier sprüht alles vor Leben, Witz und Tiefgang – und Blut. Oh ja, es geht zur Sache – manchmal vielleicht ein bisschen zu sehr. An einigen Stellen hätte ich gern kurz weggeschaut. Aber das Schöne ist, dass ihr das Buch auch kapitelweise, nach und nach, lesen könnt. So lässt sich auch die Brutalität gut aushalten.
Und während ihr Von Göttern und Menschen häppchenweise lest, habt ihr auch genug Zeit, um die großartige Gestaltung zu genießen. Die spannenden Göttergeschichten sind nämlich gespickt mit sehr atmosphärischen Illustrationen von Tristan Johnston. Er zeigt die antiken Szenen in schwarzweiß, was ich sehr passend finde. Außerdem ziert das Buch ein toller Farbschnitt.
Fazit
Von Göttern und Menschen ist ein epischer Ritt durch die antike Welt: klug, witzig, blutig und bildgewaltig. In Verbindung mit den starken Illustrationen ist das Buch von Sarah Iles Johnston ein Gesamtgenuss.
Von Göttern und Menschen (OT: Gods And Mortals. Ancient Greek Myths for Modern Readers)
von Sarah Iles Johnston.
Am 20.03.2025 im C. H. Beck Verlag erschienen.
Übersetzt aus dem Englischen von Heike Schlatterer.
Mit Illustrationen von Tristan Johnston.
ISBN: 978-3-406-82709-9 / 558 Seiten
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2 Kommentare
Du liest aber auch immer interessante Sachen. Und so herrlich durcheinander. Ich mag das sehr. :D
Zum Buch:
Ich weiß nicht warum, aber dieses Thema, griechische Mythen, Götter etc., schreckt mich immer ab. Ich habe irgendwie so viel Respekt davor. Ganz seltsam. Vielleicht ist das Werk gerade in dem Fall nicht schlecht. :)
Lieb von dir, danke! Ich interessiere mich einfach für so viele Genres und Themen. ☺️
Kann ich verstehen. Aber hier ist es z. B. auch praktisch, dass du sie häppchenweise lesen kannst. Das bietet sich ja vielleicht an, wenn du etwas Respekt vor solchen Mythen hast. Es ist auch sehr unterhaltsam. Seh es einfach als Fantasy-Roman. 😄