Werbung: Herzlichen Dank an den Tropen Verlag für das Rezensionsexemplar und das wunderbare Bloggerpaket.
Von Stuart Turtons Büchern bin ich absolut begeistert. Zuletzt habe ich Der Tod und das dunkle Meer geradezu verschlungen und mich deshalb natürlich sehr auf Turtons neuen Roman Der letzte Mord am Ende der Welt gefreut. Wurde meine Vorfreude belohnt? Lest selbst.
Der letzte Mord am Ende der Welt – worum geht es?
Die Erde wurde von einem mysteriösen Nebel vernichtet, die Menschheit ist beinahe ausgestorben. Nur eine kleine Gruppe konnte sich auf eine einsame griechische Insel retten. Technische Errungenschaften, Supermärkte, freiverfügbare Medikamente – all das ist quasi nicht mehr existent. Die wenigen Überlebenden bemühen sich, alles wieder aufzubauen. Doch sie müssen mit der Angst leben, dass der Nebel sie verschlingen wird. Eine Angst, die berechtigt ist.
Am Ende haben wir unsere Welt selbst vernichtet, bevor die Natur das tun konnte – auch wenn wir ihr nur sehr knapp zuvorgekommen sind.
Seite 82
Dystopie? Nein danke!
Dystopien sind gar nicht mein Ding. Das Ende der Welt, wenige Menschen kämpfen ums Überleben, alles ist düster, kein Licht am Horizont – nee, sowas mag ich nicht lesen. Und dann kommt Stuart Turton, schreibt ein Buch genau über diese Themen und ich denke: Verdammt, das muss ich lesen. Eben weil Stuart Turton es geschrieben hat. Und was soll ich sagen: Der britische Autor hat es wieder geschafft, mich restlos zu begeistern!

Fesselnd, mitreißend, Turton!
Der letzte Mord am Ende der Welt ist ein absolut fesselndes Leseerlebnis, das mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen hat und dann nicht wieder losgelassen hat. Turton gelingt es, eine komplexe und vielschichtige Geschichte zu weben, bei der wirklich jeder auf seine Kosten kommen wird. Auch ihr, die ihr wie ich nicht gerne Dystopien lest. Denn der Autor versteht es einfach perfekt, verschiedene Genres miteinander zu verbinden und das auf sehr mitreißende Art und Weise.
Die Flüchtlinge waren in einer Welt aufgewachsen, in der man sich die Nahrung aus den Regalen holte, in der man Medizin in Geschäften kaufte und in der das Überleben des Einzelnen von seinen finanziellen Mitteln abhing und nicht von seiner Geschicklichkeit. Sie hatten jede von ihnen benötigte Information von ihren Bildschirmen abgelesen, und als diese Bildschirme verschwanden, stand ihnen kein Wissen mehr zur Verfügung, auf das sie hätten zurückgreifen können.
Seite 38
Es geht um das Ende der Welt (buchstäblich), die Suche nach einem Mörder, oder einer Mörderin, oder mehreren mordenden Personen – hier wird ja nicht gespoilert – und darüber hinaus um Schuld und Identität. Was macht einen Menschen aus? Kann man ein Leben gegen ein anderes aufwiegen? Ja, es wird durchaus auch philosophisch. Aber keine Sorge, auch das auf unterhaltsame Weise. Eben zwischen den Zeilen.
Manchmal kann man ein Spiel nur gewinnen, indem man die Spielfiguren glauben lässt, dass sie diejenigen sind, die das Spiel bestimmen.
Seite 123
Unerwartete Wendungen
Hier bleibt kein Charakter blass. Alle, auch Nebenfiguren, sind sehr gut ausgearbeitet, haben ihre Geheimnisse und Wünsche – was angesichts einer bestimmter Wendung sehr überraschend ist. Überhaupt versteht es Stuart Turton einfach großartig, mich immer wieder auf falsche Fährten zu führen. Immer, wenn ich dachte, ich weiß, wie der Hase läuft, dann wechselte dieser die Richtung und brachte mich an einen ganz anderen Ort. Ich war (und bin) begeistert.
Das Wort »Mensch« ist zu einer Beleidigung geworden.
Seite 345
Der letzte Mord am Ende der Welt ist ein unterhaltsamer, mitreißender, sehr gut geschriebener Spannungsroman, der Krimi- und Thriller-Leser, aber auch Romanleser gleichermaßen begeistern wird. Und dass dieses Buch so ein Lesegenuss ist, liegt natürlich auch an der großartigen Übersetzung von Dorothee Merkel.
Wechselnde Genres
Mit Der letzte Mord am Ende der Welt hat Stuart Turton einmal mehr bewiesen, dass er ein Meister seines Fachs ist. Wobei gesagt werden muss, dass ich „Fach“ hier als das Schreiben im Allgemeinen meine, denn der Autor legt sich nicht auf ein Genre fest. In der wieder sehr unterhaltsamen Danksagung, die ihr auch unbedingt lesen solltet, schreibt Turton:
Ich habe meine Karriere als Autor mit dem Vorsatz begonnen, lauter von Grund auf verschiedene Bücher zu schreiben, weil ich fand, dass diese Vorgehensweise so klang, als würde sie mir am meisten Spaß machen. Ich ändere den zeitlichen Rahmen, das Genre, die Charaktere, die Welten.
Seite 451
Und das macht er sehr gekonnt. Deshalb empfehle ich euch nicht nur Der letzte Mord am Ende der Welt, sondern auch Der Tod und das dunkle Meer und Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle. Alle drei Bücher sind einfach nur großartig. Und alle bedienen unterschiedliche Genres.

Fazit
Ein Mord am Ende der Welt, viele Verdächtige und jede Menge Twists. Was für ein großartiger Roman! Stuart Turton hat sich mit Der letzte Mord am Ende der Welt endgültig als einer meiner Lieblingsautoren etabliert.
Der letzte Mord am Ende der Welt (OT: The Last Murder at the End of the World) von Stuart Turton.
Am 15.02.2025 im Tropen Verlag erschienen.
Aus dem Englischen übersetzt von Dorothee Merkel.
ISBN: 978-3-608-50261-9 / 464 Seiten
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3 Kommentare
„ Dystopie? Nein danke!“ – da habe ich mich direkt angesprochen gefühlt. :D Aber ja: Ausnahmen gibt es immer wieder.
Toll, dass du einen neuen Lieblingsautor bestätigen konntest. Das Buch klingt wirklich toll und deine Begeisterung ist mal wieder ansteckend.
Und ich finde es super, dass er so vielseitig überzeugt. Da ist das nächste Buch jeweils noch mal mehr Überraschung, als es das bei anderen wäre.
Liebe Grüße
Das passt ja. 😄 Diese Dystopie kann ich dir auf jeden Fall ans Herz legen. Und ich denke, dass es dir gefallen würde.
Ich find’s auch total super, dass er so vielseitig ist. Das nächste Buch soll wohl ein Thriller werden. Ich bin sehr gespannt.
Liebe Grüße und einen schönen Rest-Sonntag ❤️
[…] Stuart Turton. Der letzte Mord am Ende der Welt. [Rezension] […]