Nach dem sehr ergreifenden Roman Von hier bis zum Anfang habe ich heute wieder leichte Lektüre für euch. The Inheritance Games ist ein Jugendbuch und für mich die perfekte Unterhaltung.
The Inheritance Games – worum geht es?
Gestern lebte sie noch in ihrem Auto, heute ist Avery die Erbin von 50 Milliarden Dollar. So kann’s gehen. Witzig ist nur, dass sie den verstorbenen Tobias Hawthorne gar nicht kannte. Warum hinterlässt ihr ein fremder Mann so viel Geld? Um ihr Erbe antreten zu können, muss Avery in das Haus des Verstorbenen ziehen. Kein besonders großes Unglück, denn Hawthorne House ist ein luxuriöser Palast. Zu dumm, dass in dem Haus auch diverse Familienmitglieder leben, die bei der Testamentsverkündung praktisch leer ausgegangen sind. Zu denen gehören auch die vier – natürlich sehr attraktiven – Enkelsöhne.
Ein Pageturner von einem Jugendbuch
Ich hatte zuvor nur die Inhaltsangabe gelesen und war aus irgendeinem Grund davon ausgegangen, dass es ein Thriller bzw. Roman ist. Das The Inheritance Games ein Jugendbuch ist, wurde mir erst klar, als es mit der Post eintrudelte und ich es mir genauer ansah. Obwohl mich die Tatsache ein wenig irritierte, habe ich das Buch angefangen – und konnte nicht mehr aufhören.
Ja, die Charaktere sind teilweise sehr klischeehaft, gerade die Hawthorne-Jungs. So gibt es natürlich den gut aussehenden Anzugtyp, aber auch den attraktiven Cowboytyp, einen Kumpeltypen und einen Draufgänger – letztere natürlich ebenso attraktiv wie Anzugträger und Cowboy. Aber ich muss sagen, es hat mich nicht großartig gestört, denn der Schreibstil ist flüssig und sehr einnehmend. Dazu kommt, dass das Buch so viele Wendungen bereithält, dass ich The Inheritance Games quasi am Stück weggelesen habe.
Geheimgänge und weitere Rätsel
Zum Glück steht in Jennifer Lynn Barnes Jugendroman auch mehr das Rätsel um die Erbschaft als Liebesdinge im Vordergrund. Gerätselt wird übrigens jede Menge. Unsichtbare Tinte, versteckte Botschaften im Wald und im Haus, mehrdeutige Briefe – Tobias Hawthorne hatte seinen Spaß an Herausforderungen jeder Art. Nicht nur hat er schon zu Lebzeiten seine vier Enkel immer dazu angehalten, irgendwas zu erfinden, sein ganzes Haus ist geheimnisvoll. Falltüren, verstecke Türen und Geheimgänge – und das Beste:
Zwei Stunden und vier Bibliotheken später stand ich in Bibliothek Nummer fünf.
Seite 280
Ich würde sagen, Avery wohnt in einem Traumhaus. Außerdem liebe ich Geheimgänge in Häusern und habe meinen Mann schon gesagt, dass das nächste Haus unbedingt Geheimgänge braucht. Sorry, zurück zum Thema.
Avery jagt also durch das geheimnisvolle Haus auf der Suche nach des Rätsels Lösung, warum ausgerechnet sie das viele Geld geerbt hat. Wie immer, wenn (viel) Geld im Spiel ist, ruft es auch die Bösen auf den Plan und Avery weiß nicht, wem sie trauen kann. Zumindest nicht den mysteriösen Menschen im Wald, die sie kurzerhand erschießen wollen. Wer das wohl sein mag? Ich hatte viel Spaß daran, nicht nur dieses Geheimnis zu lüften.
Noch ein Wort zu meiner Ausgabe von The Inheritance Games. Ich habe sie als Sonderausgabe bei der Bücherbüchse gekauft. (Momentan ist sie allerdings ausverkauft). Einem besonderen Buchschnitt kann ich selten widerstehen.
Fazit
Viele Rätsel, ein geniales Haus und eine absurde Menge Geld – The Inheritance Games ist perfekte Unterhaltung. Ich freue mich auf die Fortsetzung, die bereits im Juli erscheint.
The Inheritance Games (OT: The Inheritance Games #1) von Jennifer Lynn Barnes.
Am 10.01.2022 im cbj Kinder- und Jugendbuchverlag erschienen.
Aus dem Amerikanischen überstzt von Ivana Marinović
ISBN: 978-3-8321-6638-0 / 432 Seiten
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