Werbung: Herzlichen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar.
Im April habe ich das großartige Buch Oben in den Wäldern gelesen (hier findet ihr die Rezension), in dem es um ein Haus und seine durch die Jahrhunderte wechselnden Besitzer geht. Der Klappentext von Moorhöhe erinnerte mich daran, weshalb ich den Roman von Maria Turtschaninoff unbedingt lesen wollte.
Moorhöhe – worum geht es?
Nevabacka, «Moorhöhe», heißt das kleine Gehöft im Norden Finnlands, umgeben von Flieder- und Moltebeerbüschen und eingebettet in mythische Wald- und Moorlandschaften. Die Menschen hier sind tief im alten Volksglauben verwurzelt, für sie ist nur ein Leben im Verbund mit der Natur denkbar. Im 17. Jahrhundert setzt der Bauernsohn Matts den ersten Spatenstich, seinen Nachkommen folgen wir bis ins 21. Jahrhundert hinein und lernen die unterschiedlichsten Bewohner des Hofs kennen: ein kleines Mädchen, das durch das Moor streift und einem Troll zu begegnen glaubt; einen Pfarrer, der während des Kriegs seinen Gottesglauben verliert; eine junge Frau aus der Großstadt, die den Sommer auf Nevabacka verbringen muss und von Heimweh geplagt ist – bis sie dem Zauber des Landlebens erliegt.
Klappentext
Entdeckungen im Moor
Moorhöhe begeistert mit seinem wunderbaren Nature Writing. Maria Turtschaninoff schafft eine unglaubliche Atmosphäre, wenn sie über das Moor schreibt. Die Beschreibungen der Landschaften und der Flora und Fauna sind so detailreich, dass ich mir gewünscht habe, länger dort zu verweilen. Auch gerne mit Besuchen von fantastischen (?) Moorbewohnern. Ich habe jede Zeile genossen.
Doch durch Finsternis und Stille binden starke unsichtbare Bande Generation an Generation, binden sie so fest, dass sie nie gelöst werden.
Seite 57
Viele Protagonisten
Doch ich musste die menschenleeren Plätze im Moor auch mal verlassen und dort haben mich eine Vielzahl von Menschen erwartet. Ich begleite sie durch die Jahrhunderte, erlebe Glück und Unglück, Freude und Wut. Doch diese Vielzahl an Charakteren stellt oftmals auch eine Herausforderung dar. Es fiel mir bisweilen schwer, den Überblick zu behalten, zumal die Geschichte teilweise auch eher schleppend vorangeht.
Nur eines ist sicher – Und das ist der Lauf des Lebens – Dass alles wiederkehrt – Alles von vorn beginnt – Und obwohl unsere Stimmen – Einst verstummen und verklingen – Werden neue Stimmen singen – Werden neue Stimmen singen
Seite 389
Trotz dieser Hürde ist Moorhöhe ein beeindruckendes Buch, das durch seine poetische Sprache besticht. Wer sich auf die Reise mit seinen vielfältigen Charakteren einlässt, wird mit einer berührenden und nachdenklichen Geschichte belohnt. Ein empfehlenswerter Roman für alle, die Nature Writing schätzen und sich von einer reichhaltigen Erzählung fesseln lassen möchten.
Fazit
Moorhöhe ist ein Roman, der mit seiner wunderbaren Sprache und dem tollen Nature Writing überzeugt. Jedoch ist die Vielzahl an Protagonisten teilweise etwas verwirrend.
Moorhöhe (OT: Arvejord) von Maria Turtschaninoff.
Am 15.10.2024 im Kindler Verlag (Rowohlt Verlage) erschienen.
Übersetzt von Ulla Ackermann.
ISBN: 978-3-463-00053-4 / 448 Seiten
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