„Elfen und Feen“ von Matthias Egeler

Werbung: Herzlichen Dank an den C. H. Beck Verlag für das Rezensionsexemplar.

Elfen & Feen von Matthias Egeler.
Am 15.02.2024 im C. H. Beck Verlag erschienen.
ISBN: 978-3-406-81366-5
192 Seiten mit 14 Abbildungen und 2 Karten

Interessiert ihr euch für Elfen und Feen? Und wenn ja, welche fallen euch hier zuerst ein? Ich denke ja sofort an die Elfen in Der Herr der Ringe und Ein Sommernachtstraum. Beide Werke tauchen im Klappentext zu Matthias Egelers Sachbuch auf, weshalb ich sehr gespannt auf das Buch war.

Elfen und Feen – worum geht es?

Dieser Band bietet kompetent und unterhaltsam einen Überblick über Geschichte und Geschichten der Elfen und Feen von ihren Ursprüngen in keltischen und nordischen Mythen bis in die Welt der isländischen „Elfenbeauftragten“ und von Harry Potter. Mal verstörende, mal zauberhafte Begegnungen mit Naturgeistern oder Gestalten wie etwa den Herrinnen von Avalon (Artussage), mit Elrond und Galadriel (Herr der Ringe), Titania und Oberon (Mittsommernachtstraum) oder auch Peter Pan verheißen Abenteuer und Lesevergnügen. Zugleich wird deutlich, wie jede Epoche ihre eigenen Feen und Elfen hervorgebracht hat – und in den sich wandelnden Vorstellungen vom Übernatürlichen erkennen wir die Ängste und Sehnsüchte der jeweiligen Zeiten bis in unsere Tage.

Klappentext

Wissenswertes über Elfen & Feen

Sehr kenntnisreich schreibt Matthias Egeler über die Welt dieser fantastischen Wesen. Es geht um deren Ursprünge (auch der Begriffe an sich) und wie unterschiedlich die Wesen betrachtet wurden und werden – mal gut, mal böse. Dabei zeigt der Autor die ganze Vielfalt der Elfen und Feen und wie sie auch heute in der Wahrnehmung fest verankert sind (Stichwort: Elfenbeauftragte).

Vieles, was traditionelle isländische Elfenvorstellungen prägt, stammt aus dem mittelalterlichen Irland und Schottland.

Seite 13

Neben Betrachtungen, die bis ins Mittelalter zurückgehen, gewährt der Autor aber auch Blicke in die Gegenwart und die (pop)kulturelle Verwertung von Feen und Elfen. Unterteilt ist das Buch in die Kapitel „Ländliche Elfen und Feen“, „Höfische Elfen und Feen“, „Städtische Elfen und Feen“ sowie „Rück- und Ausblick.“ Weitere Unterkapitel ermöglichen eine gezielte Suche nach Informationen, die einen besonders interessieren.

Literarische Verweise

Spannend fand ich vor allem die literarischen Verweise. Ein ganzes Kapitel widmet sich J. R. R. Tolkiens Betrachtung der Feen (er hatte nichts übrig für „Blumenfeen“) und natürlich gibt es Bezüge zu seinem Herrn der Ringe.

So erscheint der Name Gandálfr («der zauberkundige Elf»), der eigentlich ein Elfenname zu sein scheint und der Tolkien zur Figur des Zauberers Gandalf inspirierte, in einer altnordischen Liste von Zwergennamen.

Seite 21

Auch Shakespeares Ein Sommernachtstraum kommt zur Sprache – und das aus gutem Grund. „Kaum ein anderer Text hatte einen vergleichbar großen Einfluss auf die Kulturgeschichte von Elfen und Feen wie A Midsummer Night’s Dream“ (Zitat Seite 83) – sehr spannend!

Rachsüchtige und freundliche Elfen

Untermalt werden die Texte mit einigen Abbildungen und Karten sowie Auszügen aus Gedichten und anderen (literarischen) Texten. Gefallen haben mir die Sagen, in denen rachsüchtige, aber auch freundliche Elfen gezeigt werden. Matthias Egeler geht erläuternd auf die Sagen ein, die auch in der Gegenwart noch bestand haben. Gleich zur ersten Sage steuert der Autor auch ein eigenes Foto bei, das die Ruine eines Bauernhauses zeigt. Dieses soll – der Sage nach – von einer Schneelawine zerstört worden sein, weil es auf Elfenland gebaut wurde.

Am Ende schreibt Egeler, dass sein „Buch zum Ziel hatte, Grundlinien und wesentliche Entwicklungen von Elfen und Feen in der europäischen Kultur- und Religionsgeschichte zusammenzufassen“ (Zitat Seite 179), aber dass er natürlich nur eine kleine Auswahl treffen konnte. Für alle, die mehr wissen wollen, hat der Autor im Anhang Leseempfehlungen vermerkt. Hier finden sich auch weitere Sachbücher von ihm selbst.

Stil

Bei Elfen & Feen handelt es sich um ein Sachbuch, das laut dem Klappentext kompetent und unterhaltsam einen Überblick über Geschichte und Geschichten der Elfen und Feen bietet. Den Eindruck einer kompetenten Recherche vermittelt dieses Buch auf jeden Fall. Zumal der Autor Matthias Egeler Professor für Altskandinavistik ist und bereits einige Bücher zum Thema nordische und keltische Mythologie veröffentlicht hat. Allerdings muss ich sagen, dass ich nicht alles gleichsam unterhaltsam fand. Spannend und damit natürlich auch unterhaltsamer fand ich die Stellen, die mich besonders interessiert haben, wie eben die bereits erwähnten literarischen Verweise. Hier habe ich mir sogar ein paar Notizen gemacht. Dann wieder gab es Texte wie z. B. Verweise auf Malerei und Dichtung, die sich für mich nicht ganz so flüssig lasen. Aber das ist natürlich immer Geschmackssache.

Fazit

Kenntnisreich vermittelt Matthias Egeler in Elfen und Feen Interessantes und Wissenswertes über die Sagengestalten, wobei mir besonders die literarischen Bezüge gefallen haben. Teilweise war mir das Buch etwas zu trocken. Da das aber Geschmackssache ist, gebe ich dennoch gerne eine Empfehlung für Feen- und Elfen-Interessierte ab.

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3 Kommentare

Noëmi von Buchgezwitscher 29. März 2024 - 8:03
Liebe Marie, ach wie spannend! Mal ein anderer Approach zur Feenwelt – ich glaube, ich bin bisher noch keinem Sachbuch zur Feenwelt begegnet. :) Lieber Gruss, Noëmi
Marie 29. März 2024 - 13:14
Es freut mich, dass dich das Buch anspricht, liebe Noëmi. Wenn dich das Thema ein wenig interessiert, schau unbedingt mal rein. Liebe Grüße Marie
Elfen & Feen - eine kleine Geschichte der Anderwelt - Literatur Blog | Rezensionen 26. April 2024 - 12:12
[…] weitere schöne Rezension findest du unter anderem auf dem Blog „Wörter auf Papier“ von Marie und bei Martins Buchgelaber […]
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